Lexikon

Falschkern

ist das farblich abgesetzte Holz, das keine genetisch bedingte Verkernung darstellt, sondern meist durch äußere Einflüsse (z. B. Verletzung) hervorgerufen wird. Die Dauerhaftigkeit ist beim Falschkern nicht erhöht, das Holz kann aber dekorativ verwendet werden (z. B.: rotkernige Buche).

Festigkeit

ist der maximale Widerstand, den das Holz gegenüber einer Belastung aufbringen kann. Typische Beispiele sind Biegefestigkeit, Zugfestigkeit oder Druckfestigkeit.

Frühholz

wird zu Beginn der Vegetationsperiode (Frühjahr) angelegt und dient vor allem dem Transport von Wasser und Nährstoffen. Die Zellen sind dementsprechend weitlumig und dünnwandig, so dass das Frühholz eine geringe Dichte aufweist.

Härte

ist die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegenüber einer mechanischen Einwirkung. In dem Messverfahren nach Brinell wird dabei eine Hartmetallkugel ins Holz gedrückt. Die Brinell-Härte (HBW) wird in Newton pro Quadratmillimeter (N/mm2) angegeben. Die Skala verläuft von 1 (sehr weich) bis 60 (sehr hart) N/mm2.

Holzstrahlen

oder auch Markstrahlen durchziehen das Holz von der Stammmitte bis hin zur Rinde und dienen dem Transport und der Speicherung von wassergelösten Nährstoffen. Bei Laubhölzern sind diese Speicherzellen meist vielschichtig aufgebaut und zum Teil als dekorative Linien (Spiegel) sichtbar.

Jahresringe

bilden den jährlichen Zuwachs, das sogenannte Dickenwachstum, eines Baumes ab, das in unseren Breiten durch die winterliche Ruhephase unterbrochen wird. Die Jahresringe dienen auch der Altersbestimmung eines Baumes und beeinflussen maßgeblich die Textur (Fladerung) des Holzes.

Kernholz

ist das nicht mehr aktive, oft farblich abgesetzte Holz. Die Gefäße, die das Wasser transportieren, werden bei der Verkernung verschlossen und die Nährstoffe in den Speicherzellen abgebaut. Die Dauerhaftigkeit wird durch Inhaltsstoffe erhöht, die die Zellwände imprägnieren.

Natürliche Dauerhaftigkeit

bezeichnet die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen wie Pilzen und Insekten. Die hier angegebene Einteilung in die fünf Klassen (1 = sehr dauerhaft bis 5 = nicht dauerhaft) entsprechen der Klassifizierung nach DIN EN 350-2.

Radialschnitt

erfolgt entlang des Radius eines Stammes, meist von der Stammesmitte bis hin zur Rinde. Dabei können die Jahresringe als parallele Streifen und die breiten Holzstrahlen als markante Spiegel erkennbar sein.

Spätholz

wird im späteren Verlauf der Vegetationsperiode gebildet und dient der Festigung des Holzgewebes. Bei Laubhölzern werden die Gefäße kleiner und seltener; es werden vermehrt dickwandige Fasern gebildet.

Splintholz

ist das junge, aktive Gewebe eines Baumes. In ihm werden Wasser und Nährstoffe transportiert und Reservestoffe gespeichert. Für den Einsatz im Außenbereich ist unbehandeltes Splintholz nicht geeignet.

Tangentialschnitt

bezeichnet den Längsschnitt durch den Stamm parallel zur Stammachse. Die Jahresringe werden dabei so angeschnitten, dass sie sich in flammenähnlicher Form, auch Flader genannt, abzeichnen.