Erlenholz

Alnus glutinosa (Schwarzerle),
Alnus incana (Weißerle)

Steckbrief

Erscheinungsbild

hell, rot bis bräunlich-rot mit dezenten Maserungen und auffälligen Markflecken

Härte

Härte: 17

Natürliche Dauerhaftigkeit

Natürliche Dauerhaftigkeit: 5 (niedrig)

Einsatzort

Innenbereich, unter Wasser

Erkennungsmerkmale

Für den Einsatz im Wasser

Etwa die Hälfte der Häuser in Venedig wird von Erlenpfählen getragen, denn das Holz ist unter Wasser sehr beständig. Allein die Kirche Santa Maria della Salute soll auf rund 100.000 Holzpfählen stehen, vor allem aus Erle und Eiche. Auch am Bodensee wurden bei Ausgrabungen rund 4.000 Jahre alte Pfähle aus Erle entdeckt. Bereits in der Jungsteinzeit gab es Siedlungen rund um den Bodensee, deren Häuser auf Pfählen errichtet wurden. Sie dienten vermutlich dazu, die Häuser vor den regelmäßigen Überschwemmungen zu schützen.

... und an Land

Die Eigenschaften der Erle nutzen Designer heute auch für Produkte, denen Feuchtigkeit nichts anhaben darf. Weil Erlenholz nicht zur Rissbildung neigt, lässt es sich ideal als Naturprodukt fürs Badezimmer nutzen. Mit seiner dezenten Maserung ist es zudem optisch ein Hingucker. Auch für den Sauna-Bau ist das Holz geeignet, weil es sich bei Feuchtigkeit nicht verzieht.

Anwendungen

  • Innenausbau - Wand- und Deckenverkleidungen (Profilbretter, Kassetten) aus Furnier, Türen, Fußböden, Türfüllungen
  • Kleine Möbelteile aus Vollholz, z. B. Schubkästen
  • Kinderspielzeug, Küchengeräte
  • Bildhauerei, Modellbau

Erlenholz kann das ...

gleichmäßig fein strukturiert

in allen Farbtönen beizbar

gut zu drechseln und zu fräsen

Wusstest du, ...

dass die Erle zu den Pionierbaumarten zählt - also zu jenen Bäumen, die sich als Erste und schnell auf Ödflächen ausbreiten? Die Erle verbessert den feuchten, luft- und nährstoffarmen Boden, sodass sich in der Folge auch anspruchsvollere Baumarten ansiedeln können.

Und dass ...

früher Stäbe aus Erlenholz über einem Verurteilten zerbrochen wurden, um ihn aus der Gesellschaft auszustoßen? Daher kommt die Redensart "über jemanden den Stab brechen".